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1897 - 1981 (83 år)
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Navn |
Rolf Reventlow |
Fødsel |
1 sep. 1897 |
München, Bayern, Tyskland |
Køn |
Mand |
Død |
12 jan. 1981 |
Notater |
Am 1. September 1897 wird ihr Sohn Rolf (genannt "Bubi") geboren. Den Namen des Vaters gibt sie nicht an. Die gesetzlich geforderte Benennung eines Vormunds zögert sie einige Jahre hinaus, bis schließlich Ludwig Klages die Rolle übernimmt.
Forfatter, Journalist. Har udgivet:
"Spanien in diesem Jahrhundert - Bürgerkrieg, Vorgeschichte und Auswirkungen", Rolf Reventlow, Europa Verlag Wien, Frankfurt, Zürich.
Nach einer Fehlgeburt 1894 wurde der Sohn Rolf am 1.9.1897 unehelich geboren, von Walter Lübke war sie seit 1986 wegen Untreue schuldig geschieden. Den Vater "A." hat sie, auch im Tagebuch, niemals genannt; es war eine flüchtige Beziehung und sie war froh, ihn nie wiederzusehen, bekam auch keinerlei finanzielle Unterstützung für das Kind, - immerhin ein illegitimer dänischer Thronfolger. Zum Amtsvormund wurde der Autor (und spätere Begründer einer recht willkürlichen psychologischen Typenlehre) Ludwig Klages bestellt, der auch sonst im Leben der Reventlow etwas Ordnung zu schaffen versuchte. Fanny Reventlow spottete zu Theodor Lessing über diesen "Rettertyp" und "wichtigsten Mann in meinem Leben", daß Klages sie "übermächtigen, sie geistig beherrschen und durch seine geistige Persönlichkeit erreichen wollte, was doch dem Mann in ihm versagt blieb." (H.Fritz S.63 /S.77: Klages seinerseits giftete zurück: "Übrigens kann nicht verschwiegen werden, ihre Sehnsucht nach sinnlich-seelischem Rausch war größer als als ihre Fähigkeit dazu." - Offenbar ist sie bei ihm nie richtig gekommen.)
Rolf Reventlow (ohne Adelstitel) wuchs in München auf, wo Franziska sie mit umfangreichen Übersetzungen aus dem Französischen über Wasser hielt, aber manchmal auch in einem Bordell bei "Madame X." verkehrte, um die Milch für ihn bezahlen zu können. 1910 übersiedelten sie nach Ascona in der Schweiz. Franziska entführte ihn 1917 aus der deutschen Armee, wohin er geraten war, weil er Krieg für ein Indianerspiel hielt. 1918 starb Franziska, Rolf wurde nach Deutschland abgeschoben, führte ein abenteuerliches Wanderleben, lernte Fotograf, Filmkopierer, landete endlich politisch erwacht bei der USPDund 1936 im spanischen Bürgerkrieg, floh vor Franco, schrieb ein Buch über Spanien, blieb 15 Jahre im Exil in Algerien, kam 1953 in die BRD zurück, wurde Gewerkschaftsredakteur und bis zuletzt in derMünchener SPD ein linker Gegner von Oberbürgermeister Vogel. Er war sein Leben lang Rebell und solidarisch mit der Arbeiterbewegung, offenbar hat Franziskas übergroße Mutterliebe seinen Charakter nicht verbogen und ihn auch nicht verweichlichen lassen. 1981 starb er kinderlos.
In dem schon mehrfach zitierten Buch von Helmut Fritz ist ein launiges Interview mit Rolf Reventlow aus dem Jahre 1979 abgedruckt, von dem ich einige Antworten auszugweise wiedergebe (H.Fritz S.117ff)
"Ich war der Sohn, den sie vergöttert hat. Das ist sehr angenehm für Söhne. Zum Beispiel war sie der Auffassung, daß das arme Kind doch nicht in den Schulzwang eingefügt werden sollte. Das hat mir denDrill erspart und manche Paukerei. Sie war ja ausgebildete Lehrererin und konnte mich selbst unterrichten. Sie hat mir viel aus dem Homer vorgelesen, die griechischen Götter sind mir heute noch ein Begriff. Übrigrens hat sie mich nicht nur wegen ihrer teilweise anarchistischen Auffassungen vom Schulzwang befreien lassen, sondern da war auch ein Rest von aristokratischem Hochmut im Spiel: daß man das Kind nicht in die Massenschule schicken kann.
Die Aristokraten konnte sie überhaupt nicht leiden. sie nannte sie immer "die Aristokratenbande". Das war aber mehr eine Opposition gegen die Enge des Milieus, besonders gegen die Vorstellung, daß einjunges Mädchen aus "höherem Haus" dies und das nicht machen darf. Sie war auch gegen alles Offiziersmäßige, gegen den Kommiß, gegen den Krieg -- aber das war bei ihr rein impulsiv und entsprach keinertheoretischen oder sonstigen Überlegung.
Die Frauenbewegung lehnte sie ab, die war ihr zu dogmatisch... Sie glaubte, daß sie auch ohne Stimmrecht emanzipiert genug sei.... Sie war eine sehr scharfe Kritikerin dieser Leute um Klages, Schulerund George, sie sah sehr genau die abstrusen und lächerlichen Vorstellungen, bei denen das Wort BLUT verdächtig oft vorkam. Damals hat sie immer mit einem Revolver unterm Kopfkissen geschlafen...
Meine Mutter war ein unpolitischer Mensch. Den Krieg hat sie nur wahrgenommen als Bedrohung, daß man ihr den Sohn wegnehmnen könnte. Sie war antimilitaristisch von Grund auf, sie bekam Lachanfälle, wenn sie Soldaten die Wache ablösen sah....
Typisch war ihre Beziehung zum Geld. Sie hatte eine Gewohnheit: Wenn sie Geld bekam, von irgendwoher, ein Honorar, dann hat sie die Zehn-Mark-Stücke,- damals gab es noch Zehn-Mark-Stücke in Gold - diehat sie dann in der Wohnung herumgeschmissen und sich später gefreut, wenn sie wieder in der Not eins gefunden hat in irgendeiner Ecke..."
Der Sohn war offenbar wirklich das Sonnenscheinchen, das Franziska sich erträumt und erhofft hatte. Das Tagebuch ist voll von rührenden mütterlichen Glücksbekundungen, wie dreckig ihr es auch sonst immer gerade ergehen mochte. Nun erst meinte sie ihren Lebenszweck gefunden zu haben. Sie war süchtig nach dem Zusammensein mit dem Kind wie vorher nach Feten und Vergnügungen. Sie lebte für ihr Kind.
Die Quelle dieser Affenliebe ist leicht zu finden, es ist die ungeheure Enttäuschung über die Kälte ihrer eigenen Mutter. Franziska versuchte an ihrem eigenen Kind die Verbrechen gutzumachen, die an ihr als Kind begangen wurden. Die alte Gräfin Rantzau sah entsprechend preußischer Erziehungs-Tradition in ihrem vierten Kind nur den zu brechenden Willen und die zu fordernde Unterwerfung unter die Beschränktheit und Rückständigkeit ihrer Kaste, damit sie an einen passenden Ehemann verheiratet werden konnte - wahrlich eine Horrorvorstellung für jede junge Frau, noch dazu eine, die vor Ironie, Lebenslust und Wahrheitsdrang förmlich platzte wie die quirlige Franziska. Statt stolz zu sein auf diese außergewöhnliche Tochter, empfand die Mutter nur Angst: Angst, das Kind könnte sie blamieren und inder feinen Gesellschaft "unmöglich" machen, Angst vor "Gerede" und "Unordnung"... und Angst sicher auch im Unbewußten, wo ihr die Jugend vorf. Sie hat sie eingesperrt und geschlagen, in ein fürchterliches Gefängnis-Internat gesteckt, sie angeschrien und verstoßen, ihr weder Freundlichkeit noch Liebe geschenkt, sie in Einsamkeiten nicht getröstet, sie nicht aufgeklärt, ihr keine Intimsphäre gewährt. Sie brach mit Gewalt in Franziskas Geheimnisse ein, hat ihre Post gelesen, ihre Bekannten vertrieben, ihr nicht verziehn, sie enterbt und aus dem Haus gejagt, die anderen Familienmitglieder gegen sie aufgehetzt und mit Druckmitteln aller Art den Umgang verboten. Sie hat - die widerlichste Untat - der freigeistigen intelligenten Franziska die dumpfen lübschen Pfaffen an den Hals gehext, um sie "zur Umkehr zu bewegen". Sie hat sie aus ihrer Heimat vertrieben. Sie hat ihren Enkel verschmäht und nie sehen wollen, sie hat sich mit der Gewalt preussischer Artillerie die schönsten Oma-Gefühle aus der mächtigen Brust gerissen. Sie hat, die reiche Schloßherrin in Samt und Seide, ihren Enkelsohn mitleidlos hungern und im Elend hausen und die eigene Tochter im Bordell anschaffen lassen. Eine mögliche Versöhnung mit dem Vater hat sie hintertrieben: selbst an sein Sterbebett in Lübeck durfte Franziska nicht zurück; erst als er tot lag, konnte sie unter Bewachung durch den Pfarrer ein paar Minutenlang die Leiche beweinen. Franziskas kleine Novelle "Der Vater" gibt ein herzzerreißendes Abbild dieser Situation. (Autobiografisches S.78, sh. Anhang.)
Kilde: http://user.berlin.de/~dr.seltsam/frauen.html
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Person-ID |
I15530 |
Reventlow | Efterkommer efter C.D.F. Reventlow, Ikke adeligt medlem af slægten Reventlow, Efterkommer efter Conrad Reventlow |
Sidst ændret |
18 jun. 2020 |
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Begivenhedskort |
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| Fødsel - 1 sep. 1897 - München, Bayern, Tyskland |
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Billeder
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2 Billeder |
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